23.10.2022
Markthalle Basel

Die zweite Kunstausstellung der Reihe «Kunst am Sonntag» fand vom 23.10. bis 2.11.2022 statt. Die ausstellenden Künstler waren Zaide Kutay und Cécile Haesler.

Rund 50 Personen nahmen an der zweiten Vernissage von «Kunst am Sonntag» teil. Zur Auflockerung der Atmosphäre haben wir dafür erneut einen DJ eingeladen, der für gute akustische Begleitung sorgte. Auch das vegetarische Essen schmeckte allen Anwesenden. Darüber hinaus zeigten erste Besucher Interesse am Kauf der Illustrationen. Es entstanden auch anregende Gespräche zwischen den Besuchern und den beiden Kunstschaffenden. Die Handouts zur Ausstellung sind hilfreich, sowie nützlich und ansprechend. So dass die Besucher gerne eines mitnehmen.

Das Publikum bewertete die Präsentation der verschiedenen Werke der Künstler*innen sehr positiv. Die Geschichten in Zaides Videos sind fesselnd, und die Betrachter bleiben stehen, um alles zu sehen. Viele der Besucher kommen zu zweit. Daher empfehlen diejenigen, die das Video bis zum Ende angesehen haben, den Gesprächspartner*innen. Die Besucher können sich auch in die zahlreichen Illustrationen von Cécile vertiefen und sich Zeit nehmen, diese anzusehen. Den Erklärungen von Cécile zu den einzelnen Figuren kann man stundenlang zuhören.

Währenddessen haben wir haben ein internationales Publikum wahrgenommen, das Französisch, Englisch und Deutsch spricht. In Zaides Videos kommunizieren und interagieren die Protagonisten mit Geräuschen und Gesten, aber nicht in einer bestimmten Sprache. Die illustrierten Figuren von Cécile kommen meist ohne Text aus. Auf diese Weise erreicht die Ausstellung das internationale Publikum der Markthalle. Dabei fesselt sie Kinder und Erwachsene gleichermassen. 

Pro Tag wurde die Ausstellung von durchschnittlich 14 Personen besucht, insgesamt waren es rund 126.

Am Mittwoch, dem 26.10., wurde das Kunstpalaver durchgeführt mit Zaide Kutay und Cécile Haesler, für die wir einerseits die multitalentierte Künstlerin/Szenografin/ Designerin Sophie Lardon eingeladen haben. Des Weiteren nahm der Kunstvermittler Dominik Mendelin, der auch das Fundraising vom Kunstraum Dock im Kleinbasel verantwortet, teil. Sophie kann gut auf diverse künstlerische Ansätze eingehen. Dominik teilt die Passion für Kunstvermittlung mit Christophe, Martha und Cécile.. 

Im zweiten Kunstpalaver diskutierten wir über persönliche Karrieren und die Impulse, die Großstädte wie Berlin, Paris, London und Seoul auslösen können. Aufgrund der hohen individuellen Anforderungen arbeiten die Teilnehmer selten eindeutig autobiografisch. Bestimmte Lebensabschnitte spiegeln sich jedoch unbewusst in den Werken selbst wieder.

Bindeglied zwischen Künstler*innen verschiedener Genres ist auch: die Erzählung. Dies wird besonders bei Illustrationen und Animationen deutlich, bei anderen Genres eher weniger, abhängig von der Gewichtung. So ist die Erzählung eines Werkes durch autobiografische Erfahrungen geprägt.

Welches Material wird zudem für die eigenen Arbeiten verwendet? Sophie zeigt sich enorm kreativ: In Brockis und auf der Strasse finden sich sowohl Dinge für den Alltag, den Haushalt, als auch fürs künstlerische Schaffen, z.B. Filmsets. Auf Schrottplätzen wiederum bieten sich Metallrohre für kinetische Installationen an. Zusätzlich verwertet sie Lebensmittel: Aus Knoblauch- und Zwiebelschalen sowie Artischockenblättern kreiert sie glanzvolle Schmuckstücke.

Anhand Dominiks Vermittlungsmaterial von seiner Arbeit im eduLAB Basel, einem Prototyp aus Legobausteinen (zusammengesetzt von einem Schulkind), werden Vermittlungs- und Kommunikationsmethoden intensiv diskutiert. Ehrliche Feedbacks seitens Kindern helfen, Themen zu ergründen.

Im Grossen und Ganzem ist die Motivation zum kreativen Schaffen in der ganzen Runde spürbar. Zudem war der Austausch für alle sehr bereichernd und die Gespräche haben auf Augenhöhe stattgefunden. Die Künstler*innen und die Expert*innen konnten von beiden Seiten etwas lernen und neue Standpunkte kennenlernen. Als die Runde am späten Abend zu Ende gegangen ist, waren alle sehr zufrieden und dankbar für den wertvollen Austausch.

Wir haben insgesamt eine schöne Ausstellungszeit erlebt. Die Inszenierung von Cécile Haesler war charmant und humorvoll und diente als hervorragende Einführung in ihre Kunstwerke. Bei den Animationen von Zaide Kutay konnte man sehen, wie flexibel ihre Werke und Erzählungen sind. So dass Poesie und Erzählkunst in dieser Ausstellung eine zentrale Rolle gespielt hat, welches eine spannende Mischung ergab.

Abschliessend zur Ausstellung haben wir das Handout mit den ausgestellten Werken und den Kontaktdaten der Künstler*innen zum download bereitgestellt. Selbstverständlich freuen sich die Künstler*innen und wir auf einen weiteren Austausch.

_Kunst am Sonntag_Handout_Zaide&Cécile