Bild von der Vernissage
von Martha Kapfhammer
Bild von der Vernissage
von Martha Kapfhammer
Wand gemischt
Bild von Martha Kapfhammer
Kunstpalaver mit Koostella
Auf dem Bild von links nach rechts:
Simeon Dimitrov, Christophe Schneider & Koostella

Bild von Martha Kapfhammer
Skizzenwand von Jan Pulfer
Bild von Ina Bandixen
Ausstellungsansicht:
Werke von Simeon Dimitrov
und Jan Pulfer
Bild von Ina Bandixen
Werke von Simeon Dimitrov

Bild von Ina Bandixen
Werke von Jan Pulfer

Bild von Ina Bandixen
Werke von Simeon Dimitrov

Bild von Ina Bandixen
Skulpturen-Serie
von Jan Pulfer

Bild von Ina Bandixen
Werk von Simeon Dimitrov

Bild von Ina Bandixen
Skulpturen-Serie
von Jan Pulfer

Bild von Ina Bandixen
Ausstellungsansicht mit
Werken von Simeon Dimitrov

Bild von Ina Bandixen
Skizzenbuch von Jan Pulfer

Bild von Ina Bandixen
Skizzenbuch von Simeon Dimitrov

Bild von Ina Bandixen

20.11.2022
Markthalle Basel

Die finale Kunstausstellung des Kurzprojektes «Kunst am Sonntag» wurde mit der Vernissage am 20. November 2022 realisiert. Die vierte Ausstellung fand vom 20.11 bis zum 30.11.2022 statt. Die ausstellenden Künstler*innen waren Jan Pulfer und Simeon Dimitrov. Für Simeon Dimitrov war es das erste Mal, dass er bei einer Ausstellung seine Arbeiten zeigen durfte. Seine fantasievollen Illustrationen geben einen wunderbaren Einblick in eine fiktive Welt. Jan Pulfer zeigte eine mehrteilige Serie basierend auf Skulpturen, die an öffentlichen Räumen in Basel ausgestellt sind und eigentlich fast nie beachtet werden. Die neu-interpretierten Skulpturen unterscheiden sich von Dimitrov’s Stil.

An der Vernissage hatten wir einen Rekord von ca. 100 Personen, die durch die Räumlichkeiten gelaufen sind. Mit einer Playlist von den Künstlern konnte eine schöne Atmosphäre kreiert werden. Als Apèro gab es Pide, bereitgestellt von einem Essensstand aus der Markthalle. Das Essen wurde und die verschiedenen Getränke wurden genüsslich konsumiert. Während der Vernissage wurden die Kontaktdaten von Interessenten und den beiden Künstlern ausgetauscht. Das Publikum war pünktlich vor Ort und betrachtete gespannt die ausgestellten Bilder. 

In der letzten Kunstausstellung wurde bei den Werken sehr auf die Farbgebung und die Formensprache geachtet. Da beide Künstler* eine verschiedene Sprachen haben, bringen diese Elemente eine Harmonie in die Ausstellung bringen. Dimitrov zeigte vielen Besuchern freudig sein Skizzenbuch und verwickelte sich gerne in Diskussionen über seine Werke.

Pulfer ging auf die Besucher*innen zu und weihte sie in sein konzeptuelles Denken für die Skulpturen Serie ein. Da er die Bilder auf verschiedenen Ebenen zusammengesetzt hat, erklärte er seine Schritte für aussenstehende Personen verständlich. Dadurch wurden seine abgebildeten Figuren kontextualisiert und seine Vorgehensweise besser verstanden. 

Erstmals kamen auch Personen, die mehr über das Projekt «Kunst am Sonntag» erfahren wollten und freudig ihre Kontaktdaten für einen weiteren Austausch da liessen. Die Ausstellung wurde gut besucht. Im Durchschnitt kamen pro Tag 12 Besuchende in die Ausstellung. Die letzte Ausstellung schloss ihre Türen mit einem Total von 190 Besucher*innen. 

Das letzte Kunstpalaver fand in kleiner Runde statt. Es drehte sich intensiv um Comics. Koostella, Comic-Künstler und Organisator des Comicfestes, beantwortete zunächst technische Fragen zum Erstellen eines Comics: Wahl der Stifte, Farbtypen, Aufbau von Panels. Weiterhin nannte er die Vorteile eines Eigenverlags: schnelle Herausgabe eigener künstlerischer Arbeiten, ohne auf die Freigabe seitens eines grossen Verlages warten zu müssen. Koostella ist einerseits der Output wichtig, dieser findet sich nicht nur in Form von Comics. So produziert er auch Filme und macht Musik. Andererseits geht es ihm nicht ums Netzwerk eines etablierten Verlags und auch nicht um die potenziellen Einnahmen. Koostella baut sich sein eigenes Netzwerk und Publikum mit vielen kleinen Editionen auf, gibt dabei auch immer wieder Comics in Neuauflage heraus. Die Nachfrage und Einnahmen scheinen für ihn zu stimmen.

Koostella weist einen charakteristischen Stil mit starkem Wiedererkennungswert auf. Insbesondere die Farbwahl sticht für Simeon Dimitrov hervor: stets arbeitet Koostella mit Braun, Gelb, Rot. Und ja, Koostella liebt diese Farben und hasst – tatsächlich – Grün und Blau. Allein schon aufgrund dieser Antipathie arbeitet er mit einer reduzierten Farbpalette. Er hat Freude an seinem Stil, dieser ist ihm wichtiger als seinen Stil immer wieder zu wechseln. Viel Zeit nimmt sich Koostella zum Geschichtenerzählen. Er geht sehr strukturiert vor: Stets geht er vom Anfang und Ende einer Geschichte aus und überlegt sodann, wie eins zum anderen kommt. Dies können kürzere oder längere Geschichten sein. Simeon Dimitrov hört gespannt zu und erzählt von seinem eigenen aktuellen Projekt mit einer Comic-Künstlerin für ein fast schon episches Werk. Koostella hingegen würde nie in Kollaboration Comics zeichnen, er arbeitet stets solo.

Gegen Ende des Gesprächs erfuhren wir mehr von Koostellas langjähriger Tätigkeit als Veranstalter sowohl in Brasilien als auch in der Schweiz. Zahlreiche Konzerte sowie Comicfeste organisierte er, scheinbar aus Faulheit, wie er charmanterweise sagt: «Ich muss dann nicht zu den Leuten hingehen, sondern hole sie einfach zu mir.» 

Simeon Dimitrov zeigte in seiner ersten Ausstellung sein Können in illustrativer Kunst. Von Tiefseefischen über Hexen bis zu fantasievollen Kreaturen. In seinen Kunstwerken schaffte er es, verschiedene Charaktere in einer spannungsvollen Atmosphäre vorzustellen und einen Einblick in ihr Leben zu geben. Mit seinen stimmungsvollen Charaktern und der durchdachten Farbstimmung war es für die Besucher*innen einfach in diese verschiedenen Welten einzutauchen. Simeon Dimitrov zeigte auch eine 3D Skulptur. Diese detailreiche Maske schlägt eine Brücke zu seinen mystischen Illustrationen.

Jan Pulfer hat schon an mehreren Ausstellungen ausgestellt. Allerdings war es erstmals, dass er eine illustrierte Skulpturen-Serie aus Basel ausstellte. Seine Herangehensweise bestand daraus, dass er sich von Skulpturen aus Basel inspirieren lässt und eine eigene Umsetzung von diesen macht. Durch seine Vielfalt an Skizzen, digital oder analog, setzte er schlussendlich für jede porträtierte Skulptur eine digitale Collage aus diesen Skizzen zusammen. Mit seiner freien und konzeptuellen Herangehensweise, kann man in seinen Bildern eine unbeschwerte Umsetzung zu historischen Skulpturen finden. 

Abschliessend zur vierten Ausstellung haben wir das Handout mit den ausgestellten Werken und den Kontaktdaten der Künstler*innen zum Download bereitgestellt. Selbstverständlich freuen sich die Künstler*innen und wir auf einen weiteren Austausch.

Kunst_am_Sonntag_Handout_Simeon_Dimitrov&Jan_Pulfer