Mit welcher Herausforderung bist Du aktuell in Deinem künstlerischen Schaffen konfrontiert?

Ich engagiere mich ehrenamtlich in selbstorganisierten Kunst-/Kulturkollektiven. Seit ein paar Monaten, vielleicht auch seit der COVID-19-Pandemie, scheinen die organisatorisch-kommunikativen Prozesse in diesen Gefässen dynamischer und tiefgründiger geführt zu sein. Ich versuche immer wieder aufs Neue, neben den gesellschaftlich wichtigen Aufgaben meine eigene künstlerische Praxis aufrechtzuerhalten und insgesamt die Balance zu pflegen.

Was fehlt Dir in der Kunstwelt aktuell und was müsste sich verändern, dass dem nicht mehr so ist?

In der überaus lebendigen Kunstwelt der Region Basel sehe ich auch die verletzlichen Strukturen in der unabhängigen Kunst- und Kultur-Produktion. Ich begeistere mich für den spartenübergreifenden Diskurs über unkonventionelle kulturwirtschaftliche Möglichkeiten, um auch weitere Gesellschaftsbereiche involvieren zu können.

Was erhoffst Du Dir von den nächsten Monaten im Rahmen von Peer to Peer und den Atelierbesuchen?

Das gemeinsame tabufreie Einkreisen von offenen Fragen und Schwierigkeiten im Künstler*innenleben bringt hoffentlich noch viele klare Formulierungen. Ich freue mich aufs Kreieren von unerwartetem Kontext und auf erfrischende Impulse im Blick auf die Kunstwelt.

Bruno Steiner, * Schwyz, ist ein multimedialer Künstler. Er hat an der Hochschule für Gestaltung und Kunst den Bachelor of Arts in Kunst/Medienkunst studiert und danach den Master of Arts in Animage an der Hochschule Luzern. In seinen experimentellen Werken werden öfters Alltagssituationen dokumentiert und künstlerisch umgesetzt. Das Dialogische in seinen malerischen und audiovisuellen Arbeiten widerspiegelt die Vermittlungs-Aspekte, wie er sie auch in kunst- und kulturpolitischen Netzwerken verfolgt. Seit 2011 hat er ein Atelier im Haus Oslo am Dreispitz in Basel / Münchenstein.